Rück- & Ausblick

Oktober 25

Sehr geehrte Damen und Herren

Wie bereits in unseren vorherigen Quartalsberichten festgestellt, müssen wir mit Bedauern beobachten, dass sich die weltweite geopolitische Lage weiterhin zunehmend verschlechtert. Insbesondere sind Europa und die NATO bislang nicht bereit, mit Russland an den Verhandlungstisch zu treten, um endlich eine Friedenslösung zu finden.

Zunehmend stellt sich die Frage, wie die in Europa beschlossenen, enormen Rüstungsausgaben überhaupt finanziert werden sollen. In den wichtigsten Ländern Europas herrscht politisches Chaos – insbesondere in Deutschland wird am klaren Volkswillen vorbeipolitisiert. In diesem Umfeld schwächt sich die Wirtschaft spürbar ab, da dringend notwendige Investitionen ausbleiben.

Die US-Wirtschaft hat die Erwartungen im letzten Quartal zwar deutlich übertroffen, Hauptgrund dafür waren jedoch nahezu ausschließlich enorme Investitionen in Projekte der Künstlichen Intelligenz. Ohne diesen Beitrag wäre das Wirtschaftswachstum klar negativ ausgefallen. Rezessive Tendenzen zeigen sich insbesondere am amerikanischen Arbeitsmarkt, wo seit Jahresbeginn zahlreiche Stellen abgebaut wurden. Entsprechend befindet sich auch die Konsumentenstimmung auf historischen Tiefstständen.

Die US-Währung hat seit Jahresbeginn deutlich an Wert verloren und liegt gegenüber dem Schweizer Franken aktuell rund zwölf Prozent im Minus. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, der Hauptfaktor liegt jedoch in der ausufernden Staatsverschuldung der USA. Der Anteil der Schuldzinsen an den Staatsausgaben übersteigt mittlerweile deutlich die Verteidigungsausgaben, und eine nachhaltige Reduktion der Schuldenlast mit konventionellen Mitteln erscheint zunehmend aussichtslos.

Seit einigen Tagen ist die amerikanische Regierung teilweise handlungsunfähig, da im Parlament bislang keine Einigung über ein neues Haushaltsbudget erzielt werden konnte. Fakt ist: Die USA werden wohl keinen formellen Staatsbankrott erklären, sondern das Problem über eine stetige Abwertung des US-Dollars zu lösen versuchen – wodurch gleichzeitig auch die Schulden real entwertet werden.

Die weltweiten Zentralbanken haben diese Entwicklung frühzeitig erkannt und ihre Währungsreserven entsprechend umgeschichtet. Da jedoch viele westliche Staaten mit einer ähnlichen Verschuldungsproblematik konfrontiert sind, investieren zahlreiche Notenbanken seit Jahren verstärkt in physisches Gold. Diese Tendenz dürfte mangels attraktiver Alternativen auch in den kommenden Jahren anhalten und den Goldpreis weiterhin stützen.

Trotz des geschilderten, insgesamt negativen Umfelds haben sich die Finanzmärkte im dritten Quartal erneut überraschend positiv entwickelt. Ein wesentlicher Teil dieses Optimismus beruht auf der Hoffnung, dass die Künstliche Intelligenz künftig zu einer deutlichen Gewinnsteigerung der Unternehmen beitragen wird. Wir bleiben hier jedoch zurückhaltend, da die derzeit gewaltigen Investitionen in diesem Bereich wohl erst in einigen Jahren Erträge abwerfen und zunächst amortisiert werden müssen.

Wir bleiben daher auch in den kommenden Wochen vorsichtig positioniert. Zugleich setzen wir weiterhin auf breit diversifizierte Anlagen in solide Unternehmen und halten an unserer übergewichteten Position in Edelmetallen fest.

Wir wünschen Ihnen noch einige sonnige Herbsttage.

 

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