Rück- & Ausblick

April 24

Sehr geehrte Damen und Herren

Die geopolitische Lage in der Welt hat sich seit unserem Bericht im Januar weiter verschlechtert. Die Situation im Gaza Konflikt scheint aussichtsloser denn je, da die USA bisher nicht bereit sind, weitere militärische Unterstützung für Israel von einem Waffenstillstand abhängig zu machen und in der Ukraine nimmt der Druck Russlands weiter zu. In Fernost profitiert Nordkorea von Waffenlie-ferungen an Russland und entsprechend hat sich dadurch deren Selbstsicherheit gestärkt und die Kriegsrhetorik nimmt wieder zu. China kämpft mit wirtschaft-lichen Problemen und die USA versuchen mit weiteren Sanktionen und Import-zöllen deren Aufholjagd im Technologiebereich zu bremsen. Dies wiederum erhöht den Druck auf China gegenüber Taiwan, welches rund 80 % aller Computer Chips dieser Welt vor Ort produziert.

Erstaunlicherweise erfreuen sich die USA weiterhin an einem leichten wirtschaft-lichen Wachstum, wobei sich über die nächsten Monate eine deutliche Absch-wächung abzuzeichnen beginnt. In Europa andererseits sind die Zahlen nicht erfreulich und insbesondere Deutschland, das frühere Zugpferd der EU, liegt nun in einer Rezession. Umfragen zu Folge liegt das Vertrauen in die Regierungen in der EU bei lediglich noch 30 % und in den USA ist dies gar auf einen historischen Tiefstwert von 28 % gesunken. Dies verheisst für die weltweit anstehenden Neu-wahlen nichts Gutes oder zumindest grosses Veränderungspotential.

Die Inflationsraten sind nun weltweit deutlich von den Höchstwerten Anfang letzten Jahres zurückgefallen. Die Finanzmärkte haben dies mit deutlichen Kursavancen über die letzten Monate gefeiert, da die Investoren davon ausgehen, dass die Notenbanken nun die Zinsen wieder deutlich senken werden, um die Wirtschaftsentwicklung anzukurbeln. Die Schweizerische Nationalbank ist mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25% vor einigen Wochen vorgeprellt. Grund war insbesondere der Druck der Exportindustrie, welche unter dem hohen Wechselkurs des Schweizer Frankens leidet. Die übrigen Zentralbanken sehen aber ein grosses Risiko in wieder ansteigenden Inflationsraten und wollen deshalb mit Zinssenkungen weiterhin zuwarten. Der in den letzten Wochen wieder deutlich gestiegene Ölpreis erhärtet leider diese Erwartungen.

Verschiedentlich haben wir in den letzten Jahren das ausartende und untragbare Wachstum der Weltverschuldung angesprochen. Allein die US-Staatsverschuldung liegt zurzeit bei USD 34 Billionen und nimmt alle 100 Tage um eine weitere Billion “1‘000‘000‘000‘000“ zu! Ein Großteil dieses Schuldenbergs wird in Kürze fällig und muss nun zu deutlich höheren Zinsen refinanziert werden. Aber machen wir uns nichts vor, im Rest der Welt liegt die Situation ähnlich. Dies führt dazu, dass noch mehr Schulden gemacht werden müssen, was die Kaufkraft der entsprechenden Währungen über Zeit weiter schwächen wird.

Der Goldpreis hat in den letzten Tagen ein historisches Allzeithoch erzielt. Aufgrund der Brisanz dieser Tatsache möchten wir an dieser Stelle etwas vertieft auf die Bedeutung von Edelmetallen in einem diversifizierten Wert-schriftendepot eingehen:

Gold fungiert seit über 5’000 Jahren als Zahlungsmittel und hat unter anderem den Untergang des römischen und des deutschen Reiches überlebt und stets dessen Kaufkraft behalten. Die über eine längere Zeitdauer stabile Kaufkraft des Goldes zeigt damit auch, dass der Goldpreis gegenüber den einzelnen Währungen eigentlich gar nicht steigt, sondern dass die Werte der einzelnen Währungen gegenüber dem Gold aufgrund des Kaufkraftverlustes fallen, die einen Währungen mehr, die anderen weniger.

Haupttreiber des Anstiegs im Goldpreis des vergangenen Jahres waren insbesondere die rekordhohen Käufe von physischem Gold unzähliger Zentralbanken unter der Führung von China, Russland und der Türkei. Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Es ist nun leider auch nicht mehr völlig auszuschliessen, dass eine Eskalation an einem der unzähligen Krisenherde dieser Welt, durchaus in einen dritten Weltkrieg ausarten könnte. Hinzu kommt nun aber vor allem die Ernüchterung unter den Investoren, dass durch die untragbare Verschuldung und hohen Inflationsraten, die Währungen über Zeit an Kaufkraft verlieren werden.

An den Edelmetallmärkten hat diesbezüglich in den letzten Wochen und Monaten ein Umdenken stattgefunden und Anleger aus aller Welt verschieben nun vermehrt Teile ihrer Vermögen hin zu Gold und Silber. Historisch lag der Anteil der Edelmetalle in den westlichen Vermögen bei Banken bei rund 2.6 %. Statistiken der amerikanischen Aufsichtsbehörden zeigen jedoch einen aktuellen Edelmetallanteil von lediglich noch 0.6 % sämtlicher Anlagekategorien. Eine auch nur marginale Erhöhung und Annäherung an die historischen Anteile dürften somit eine weitere massive Nachfrage bewirken. Wir rechnen daher in den nächsten Monaten mit weiterhin deutlich steigenden Edelmetallpreisen.

Unsere Portfolios haben sich im ersten Quartal erfreulich entwickelt. Insbesondere die deutliche Übergewichtung der Edelmetalle hat sich ausbezahlt. Aufgrund der geschilderten Krisenherde und wirtschaftlichen Problemzonen werden wir über die nächsten Monate grosse Vorsicht walten lassen. Wir sind überzeugt von der Qualität unserer breit gestreuten Anlagen und halten weiterhin an unseren stark übergewichteten Positionen in den Edelmetallen fest.

Wir freuen uns, für Sie in diesen spannenden Märkten tätig zu sein und wünschen Ihnen noch einige wunderschöne Frühlingstage.

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