Rück- & Ausblick
Oktober 23
Sehr geehrte Damen und Herren
Auch im dritten Quartal dieses Jahres haben die Notenbanken weltweit die Zinsen weiter erhöht. Nachrichten von der Wirtschaftsfront zeigen insbesondere in den USA noch eine erstaunlich verhaltene Reaktion auf das rekordhohe Zinsniveau, insbesondere sind die Konsumausgaben weiterhin solide. Es wird wohl viel Erspartes aus der Corona Zeit nun konsumiert, was aber nicht mehr allzu lange hinhalten dürfte. Die amerikanischen Kreditkartenschulden betragen aktuell nun über USD 1’031’000’000’000 und werden durchschnittlich zu 22 % verzinst (Tendenz steigend)! Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass sich die massiven Zinserhöhungen erst mit einer Verzögerung von 12 bis 18 Monaten auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken. Es ist daher bemerkenswert, dass viele Wirtschaftsauguren immer noch von einem nur milden Wirtschafts-rückgang ausgehen.
Rückblickend müssen wir feststellen, dass sich sämtliche globalen Krisenherde weiterhin verschärfen. Auch die unerwartete Eskalation in Israel dürfte den Ölpreis nun wohl weiter in die Höhe hieven und lässt damit für den baldigen Winter nichts Gutes verheissen. Nach der Liquiditätskrise im Frühjahr und insbesondere im amerikanischen Bankensystem ist es etwas ruhiger geworden. Aber machen wir uns nichts vor, denn die Risiken sind insbesondere bei Krediten in Gewerbeimmobilien weiter angestiegen.
Die Finanzmärkte haben sich in den letzten Wochen abgeschwächt. Der Hauptgrund der negativeren Stimmung liegt in den weiterhin deutlich stei-genden Zinsen und der vehementen Aussagen der Notenbanken, dass die Zinsen wohl über eine «lange» Zeit hochgehalten werden müssen, damit die Inflationszahlen wieder in den Zielbereich zurückkehren. Die stetige Aufwärts-entwicklung des USDollars (mit Ausnahme gegenüber dem Schweizer Franken) ist wohl die grösste Überraschung an den Finanzmärkten dieses Jahr. Dies trotz rekordhoher US-Verschuldung in einem steigenden Zinsumfeld, einem ausufernden Budgetdefizit, einer «beinahe» Stilllegung der amerikanischen Verwaltung und der nun immer deutlicheren Stimmen aus der östlichen Hemisphäre in Bezug auf eine Ablösung des USDollars als wichtigste Reserve- und Handelswährung.
Erklären kann man dies wohl nur mit der deutlich höheren Verzinsung des Dollars gegenüber der restlichen Welt. Hier ist auch viel Politik im Spiel, denn nächstes Jahr finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt und man möchte ein positives Bild der Wirtschaft suggerieren. Die letzten Wirtschaftszahlen zeigen nun aber eine deutlich fallende Tendenz auf. Eine weitere Eskalation in einem der unzähligen Krisenherde oder im Bankensystem könnte jederzeit das Zünglein an der Waage für einen Stimmungsumschwung werden. Die Noten-banken müssten dann schnell wieder Gegensteuer geben, um einem massiven Wirtschaftseinbruch vorzubeugen.
Auch die Edelmetalle sind in den letzten Monaten deutlich von den Höchstkursen zurückgefallen. Auch hier liegt der Hauptgrund in der starken US-Währung und dem hohen Zinsniveau. Der Goldpreis in den meisten Handelswährungen (mit Ausnahme des starken Schweizer Frankens) liegt aber nach wie vor auf Rekord-niveau. Hervorheben möchten wir die Tatsache, dass die Notenbanken seit Jahresbeginn ihre Währungsreserven durch rekordhohe Goldkäufe aufstocken. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Notenbanken vermehrt weg vom USD diversifizieren möchten.
Wir sind überzeugt von der Qualität unserer breit gestreuten Anlagen und halten auch weiterhin an unseren stark übergewichteten Positionen in den Edelmetallen fest. Unsere Optionsstrategien mildern zudem das Risiko bei unerwarteten Marktschwankungen.
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen noch viele wunderschöne Herbsttage.
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