Rück- & Ausblick
April 2021
In Erwartung einer weiterhin schnellen Wirtschaftserholung haben sich seit anfangs Jahr insbesondere die Aktienmärkte erfreulich entwickelt. Der neugewählte Präsident der USA hat in seinen ersten zwei Monaten vieles richtig angepackt. Das Impfprogramm der US-Regierung wird mit Hochdruck vorangetrieben und das langersehnte Konjunkturpaket im Umfang von USD 1,9 Billionen ist unproblematisch von beiden Kammern des Parlaments durchgewinkt worden. Nun erhalten alle Haushalte weitere Geldgeschenke vom Staat und werden wohl mit ihren Einkäufen zu einer Fortsetzung der Erholung der US-Wirtschaft beitragen. Ein weiteres gigantisches Infrastrukturpaket ist bereits in Vorbereitung und soll im späteren Verlauf des Jahres dem Parlament vorgelegt werden.
Der aktuell massive Anstieg der Corona Infektionen vor allem auch in Europa führt nun aber erneut zu Einschränkungen und entsprechendem Unmut in der Bevölkerung. Die erhofften Öffnungen insbesondere in der Tourismus- und Gastrobranche müssen immer mehr in den hinteren Teil der Agenda verschoben werden. Die Finanzmärkte haben bisher kaum negativ auf diese Nachrichten reagiert, weil die Notenbanken die Wirtschaft weiterhin mit massiver Liquidität versorgen, und damit die kurzfristigen Zinsen künstlich tief halten.
Die rasant steigende Weltverschuldung führt nun aber dazu, dass die Zinslast einen immer größeren Anteil an den Staatsausgaben einnimmt. Man braucht kein diplomierter Buchhalter zu sein, um zu sehen, dass sich die hoch verschuldeten Länder kaum höhere Zinsen leisten können, ohne irgendwann insolvent zu werden. Nun sind in den letzten Wochen die längerfristigen Renditen der US-Staatsanleihen deutlich angestiegen. Die Finanzpresse und die Notenbanken sprechen in diesem Zusammenhang von gestiegenen Inflationserwartungen. Aber ist es nicht auch denkbar, dass die Investoren mittlerweile auch für Staatsobligationen aufgrund der sich stetig abschwächenden Bonität eine deutlich höhere Rendite verlangen?
Die tiefen Zinsen und die Versicherung der Notenbanken, dass dies auch noch über die nächsten Jahre so bleiben soll, beflügeln mangels Alternativen die Aktienmärkte weiterhin. Das billige Geld führt aber auch zu Exzessen wie dies der Fall der Archegos Capital in den USA vor einigen Wochen deutlich aufzeigte. Dieser Hedgefonds hat mittels massiv gehebelter Kreditlimiten und Derivaten auf den chinesischen Aktienmarkt gewettet. Eine plötzliche kurzfristige Marktkorrektur führte innert weniger Tage zu einer völligen Erosion des Eigenkapitals und zu massiven Verlusten der finanzierenden Banken. Die Credit Suisse musste in diesem Zusammenhang über Nacht eine Abschreibung von CHF 4,4 Milliarden vermelden. Realistischer Weise muss damit gerechnet werden, dass die Archegos Capital wohl keinen Einzelfall darstellt und bei unerwarteten Marktschwankungen weitere solche Spekulationen jederzeit platzen können.
Die Entwicklung der Märkte über die nächsten Monate ist schwierig abzuschätzen. Wir richten unsere Anlagepolitik deshalb auf unsere längerfristigen Erwartungen aus. Unsere Portfolios sind breit diversifiziert wobei wir vermehrt auf zukunftsorientierte Bereiche wie Klimawandel und Grüne Technologien setzen. Unsere Anlagen in den Edelmetallen sowie Optionsstrategien mildern zudem das Risiko bei unerwarteten Marktschwankungen.
Für die kommenden Wochen wünschen wir Ihnen alles Gute. Geniessen Sie den Frühling und bleiben Sie gesund.
Alle Rück-& Ausblicke
Review & outlook 23-Q1
Rück- & Ausblick April 2023An den Finanzmärkten wird seit langem vor den Risiken durch die massiven Zinserhöhungen der Notenbanken gewarnt. Aber ein Kollaps der Credit Suisse im vergangenen Monat war auch für uns einbislang unvorstellbares Szenario. Die nun...
Rück- und Ausblick 22-Q4
Rück- & AusblickJanuar 2023Ein äusserst bewegtes Jahr ist nun zu Ende und wird in die Geschichtsbücher eingehen. Herrschte Anfang Jahr durch die sich abschwächende Pandemie noch eine optimi-stische Stimmung in der Wirtschaft, so wurde diese durch den Ausbruch des...
Rück- und Ausblick 22-Q3
Rück- & AusblickOktober 2022Die Probleme auf unserer Welt sind heute so mannigfaltig, dass eine Auflistung den Rahmen dieses Schreibens sprengen würde. Die Ukraine hat zwar in den letzten Wochen dank der militärischen Hilfe des Westens einige Fortschritte erzielt,...
Rück- und Ausblick 22-Q2
Rück- & Ausblick Juni 2022Die wirtschaftliche Situation hat sich im zweiten Quartal weiter verschlechtert, da insbesondere die Aussicht auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine in weite Ferne gerückt ist. Dies hat Auswirkungen auf die Preise vieler...
Rück- und Ausblick 22-Q1
Rück- & Ausblick März 2022Schon während der Pandemie der letzten zwei Jahre zeichnete sich ein baldiges Ende der Globalisierung ab. Der Einmarsch Russlands ins Nachbarland hat nun aber definitiv die Weltordnung beendet, an die wir uns seit dem Ende des Kalten...
Rück- und Ausblick 21-Q4
Rück- & AusblickDezember 2021Ein äußerst bewegtes Jahr liegt nun hinter uns und eine verlässliche Vorhersage was uns das Neue Jahr bringen wird scheint schwieriger zu sein denn je. Die Pandemie hat uns auch nach zwei Jahren noch immer völlig im Griff und ein Ende...
Rück- und Ausblick 21-Q3
Rück- & AusblickOktober 2021Die Weltwirtschaft hat sich in den letzten Monaten weiterhin positiv entwickelt, jedoch zeigen sich bereits wieder dunklere Wolken am Konjunkturhimmel, was auf mannigfaltige Gründe zurückzuführen ist. Das sich nun stark verbreitende...
Rück- und Ausblick 21-Q2
Rück- & AusblickJuli 2021Unsere Anlagen haben sich auch im zweiten Quartal erfreulich entwickelt. Die Aktienindizes liegen weltweit zwischen 10 % bis 25 % höher als vor dem Start der Pandemie im Januar 2020. Dies könnte uns dazu verleiten zu glauben, dass die...
Rück- und Ausblick 20-Q4
Rück- & AusblickJanuar 2021Die Pandemie hat uns völlig im Griff und eine Rückkehr zu einem sorglosen Leben wie vor der Krise liegt auch im nun angebrochenen neuen Jahr immer noch in weiter Ferne. Auch wenn sich nun etliche Impfstoffe angekündigt haben, so sind...
Rück- und Ausblick 20-Q3
Rück- & AusblickOktober 2020Die Corona Pandemie brachte das wirtschaftliche Leben im Frühling weltweit fast völlig zum Erliegen. Seither hat sich die Konjunktur wieder etwas erholt, liegt aber natürlich immer noch massiv unter dem Niveau, welches wir vor Corona...