Rück- & Ausblick
Oktober 2020
Die Corona Pandemie brachte das wirtschaftliche Leben im Frühling weltweit fast völlig zum Erliegen. Seither hat sich die Konjunktur wieder etwas erholt, liegt aber natürlich immer noch massiv unter dem Niveau, welches wir vor Corona gewohnt waren.
China, welches sich als erstes Land Anfang Jahr völlig abschottete, hatte anscheinend das Virus besser im Griff und deren Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs zurückgekehrt. Im Rest der Welt und insbesondere in Europa und den USA hinkt die Erholung aber deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zu gross war die ursprüngliche Hoffnung auf einen schnellen Impfstoff, der bereits im Herbst die Pandemie beenden würde. Erschwerend kommt nun noch dazu, dass wohl eine zweite Corona Welle angerollt ist und möglicherweise vielerorts weitere zumindest partielle «Lockdowns» nach sich ziehen dürfte.
Die Regierungen und Notenbanken haben im bisherigen Verlauf des Jahres noch nie zuvor gesehene gigantische Mittel in die Märkte gepumpt, was der Wirtschaft unter anderem auch über Arbeitslosenentschädigungen und Notkredite zugutegekommen ist. Die Börsen haben sehr positiv auf diese Stimuli der Regierungen reagiert. Wenn man die Entwicklung der Aktienmärkte seit dem massiven Einbruch im März genauer betrachtet, könnte man zur Überzeugung gelangen, dass wir nur eine kleine «Grippe» hatten und nun alles wieder in bester Ordnung ist.
In der Tat sieht die «reale» Situation jedoch völlig anders aus. Die meisten Unternehmen haben bislang von Kurzarbeit und entsprechender staatlicher Unterstützung profitiert. Im Hinblick auf eine nur vorübergehende Krise haben viele Firmen bisher auf Zuwarten und Kurzarbeit gesetzt. Die sich nun abzeichnenden wohl auch längerfristig düsteren Konjunkturaussichten für viele Branchen haben nun aber vermehrt trotzdem zu Entlassungen geführt (siehe Beispiel «Swiss»). Viele Kleinund Mittelbetriebe stehen wohl vor der genau gleichen Problematik, nur hört man von diesen in der Presse deutlich weniger.
In den USA war der Umgang mit der Corona Krise bislang chaotisch. Erschwerend kommt noch die Wahl des neuen Präsidenten Anfang November dazu. Ein weiteres dringend notwendiges Konjunkturpaket wurde bislang durch das Wahl-Hickhack der beiden Regierungsparteien verhindert und kürzlich von Präsident Trump gar bis nach den Wahlen verschoben. Auch wenn das Wahlbarometer zurzeit deutlich in Richtung der Demokraten mit Biden schwingt, so ist der neue Präsident erst nach Auszählung sämtlicher Stimmen gewählt.
Die Schwankungen an den Finanzmärkten haben seit Mitte August wieder deutlich zugenommen und die Nervosität wird wohl bis nach den US-Wahlen im November anhalten.
Unsere im Sommer geäusserten Bedenken bezüglich der Weltverschuldung haben sich weiter verstärkt. Sämtliche Notenbanken drucken mit Volldampf Geld und pumpen dieses in die Finanzmärkte. Gleichzeitig wird versprochen, das Zinsniveau noch für viele Jahre auf dem aktuellen Stand nahe bei 0 % zu belassen. Dies wird längerfristig wohl mit Sicherheit zu steigender Inflation und einem Währungszerfall führen.
Wir rechnen damit, dass sich die Wirtschaft über die Jahre wieder völlig erholen wird, aber der bevorzugte Branchenmix wird sich deutlich verändern. Wir setzen daher weiterhin auf ein gut diversifiziertes Aktienportfolio mit zukunftsträchtigen Anlagethemen sowie attraktiven Dividendenrenditen.
Aufgrund der erwähnten Währungs- und Schuldenproblematik erwarten wir in nächster Zeit eine weiterhin positive Entwicklung unserer Anlagen in den Edelmetallen. Zudem dient der Kauf von Put Optionen auf Indices der Absicherung bei zukünftigen Marktkorrekturen.
Es bleibt spannend an den Märkten und wir freuen uns jeden Tag erneut auf die anstehenden Herausforderungen.
Besten Dank für Ihr Vertrauen und bleiben Sie gesund.
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